Zum ersten Geburtstag des First Friday strömten die Menschen bei strahlendem Frühlingswetter in Scharen ins Zentrum. Kulinarik, Musik und Begegnungen verwandelten die Schaffhauser Altstadt bis tief in die Abendstunden in ein lebendiges Fest. Sehr zur Freude auch des Citymanagers.
Einen schöneren Rahmen zum Einjährigen hätten sich die First Friday-Macher kaum wünschen können. Bei prächtigem Frühlingswetter zog es gefühlt die halbe Stadt in die Altstadt. Von der Schifflände bis zum Schwabentor lud das teilnehmende Gewerbe mit zahlreichen Aktionen und Attraktionen zum Verweilen ein – und das den ganzen Freitagabend lang. «Es gab bei entspannter Atmosphäre wieder viel Neues zu entdecken», freute sich auch Citymanager Lukas Ottiger inmitten der Menschenmenge.
Wurst war Trumpf
Spiel, Spass und Spannung versprach die grosse Ostereiersuche, doch die angenehmen Temperaturen liefen den potenziell Suchenden etwas den Rang ab. Statt in den teilnehmenden Läden nach versteckten Eiern zu stöbern, folgten viele lieber den verführerischen Brutzeldüften der Grillstände. Wurst in allen Variationen hatte Hochkonjunktur: mit Salat beim Halt de Lade, zum Wein beim Felsenkeller, als Luganighe mit Risotto bei Schaffhauserland Tourismus oder mit Schlangenbrot beim Roost. Aber auch andere Leckereien wie Lasagne bei Tanner vor dem Keller 63, Cibus’ Bärlauchpesto oder die Spaghettata im PeperOhni sättigten das gutgelaunte Volkspublikum kulinarisch.
Musikalisch zeigte sich die Altstadt ebenso vielseitig: Die Tanne feierte ihr sechsjähriges Bestehen mit einem Auftritt von ANT the Band, während der «kleine dicke Junge» zu seinem Einjährigen einen DJ engagierte und für Stimmung sorgte.
Mini-Kulturtag
Ein besonderer Publikumsmagnet war das «Vibes im Visitor Centre», eine von Schaffhauserland und dem Blauburgunderland organisierte Reihe im Rahmen des First Friday. Nebst der Weindegustation mit Rimuss & Strada Wein sorgte die junge Schaffhauserin Jonila Shahiqi mit ihrem Gesang dafür, dass die Vordergasse 73 zeitweise zum Nadelöhr wurde. Auch in der Unterstadt herrschte musikalischer Hochbetrieb: Vor dem Musikhaus Saitensprung sorgte Singer-Songwriter Johnethen Fuchs für ein stimmungsvolles Schaufensterkonzert. Das Gailinger Duo b-human war in der ganzen Altstadt unterwegs und spielte an wechselnden Standorten. Im Seldas wurde gemütlich mit Bicycle Fantasies musiziert, während Luca Fortuna beim Roost ein musikalisches Gastspiel gab. Klassikfreunde kamen im St. Johann mit «London – Haydn 104» auf ihre Kosten. Für nostalgische Disco-Stimmung mit 70er- und 80er-Hits sorgte die Chiesgrueb-Reihe im Klub 8. Zeitgleich präsentierte das Schauwerk das Stück Anet Cori – «Echt?» in der Bachturnhalle. Mit ihrer Vielfalt wirkte diese Ausgabe des First Friday fast wie ein kleiner Kulturtag – ein Vorgeschmack auf Mitte Juni.
Bereicherung, die nachwirken soll
In den Altstadtgassen bildeten sich fröhliche Menschentrauben, die das Zusammensein und den Austausch genossen. «Es ist eine grossartige Bereicherung», meinte etwa Claudio, der mit seinen Freunden bei einem Glas Wein das Wochenende beseelte. Auch das Schuhgeschäft Faccani trug zur besonderen Atmosphäre bei. Gemeinsam mit der The_ke wurde eine Bar aufgebaut, die sich zu einer beliebten Oase im Herzen des Geschehens entwickelte und von vielen Gästen gern genutzt wurde. Während die Gassen bis tief in die Nacht mit Leben behaucht wurden, zeigte sich der Fronwagplatz bereits beim Eindunkeln ungewohnt leergefegt. Die Hoffnung des Gewerbes bleibt, dass die neu gewonnene Aufmerksamkeit nicht nur auf den First Friday beschränkt bleibt, sondern langfristig kontinuierlich mehr Leben in den Altstadtgassen führt – und die Läden nachhaltig davon profitieren.